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Die Banken als Organe des Geisteslebens

Thomas Brunner

Wenn man anschaut was ist das eigentlich, was ist die Bank, dann kann man den Vergleich ziehen, dass es im Mittelalter, am Ende des Mittelalters hieß: Der Papst ist der Einzige der den Zugang zu Gott hat. Wollt ihr eure Schulden erlassen haben schon bevor ihr vors „jüngste Gericht” kommt, so müsst ihr euren Obolus geben, so müsst ihr euren Ablass zahlen. Das hat ja zu Luthers Thesen geführt. Das hat dahin geführt, dass Luther gesagt hat: Nein, der Papst kann nicht den Geist für sich pachten und für sich verwalten.
Genau das Problem haben wir heute in der Bank! Die Bank ist die neue Kirche, sie verwaltet nämlich das gesellschaftliche Kapital, und sie verhindert, dass es freies Fähigkeitenkapital werden kann. Diesen Prozess verhindert sie. Weil dieser Prozess hieße: die Bank hat nicht Interesse am Gewinn, den sie nur erzeugt durch Anonymität, sondern die Bank hat nur das Interesse die Dienstleistung auszubilden zur Ermöglichung der Begegnung. Also was ist eigentlich Bank? Was ist eigentlich Bank, wenn wir sie zeitgemäß denken? Bank zeitgemäß gedacht ist eigentlich das aktive Zusammenarbeiten, das Hier-konkrete-Begegnung-schaffen, um über die jeweiligen Initiativen ins Gespräch zu kommen und um – natürlich immer nur im Rahmen des Möglichen – über die Möglichkeiten der Realisierung zu sprechen.

Vortrag vom 2. Mai 2009 im Rahmen der Tagung „Grundlagen zur Entwicklung eines zeitgemäßen Geisteslebens angesichts der internationalen Finanzkrise” in der Anthroposophischen Gesellschaft, Wien

Die Banken als Organe des Geisteslebens

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